nette Hausbesetzung in Freiburg
Am 14.05. wurde in Freiburg im Rahmen der dort stattfindenden Recht-auf-Stadt-Tage ein kleines feines Haus besetzt. Die „Gruppe5“ erklärte unter anderem:
„In Freiburg gibt es einen Mangel an Wohnraum, trotzdem stehen Häuser leer! Zwischen 2009 und 2013 sind die Quadratmeterpreise bei Neubauten um etwa 60% gestiegen, bei Bestandswohnungen um rund 30%. Das heißt eine Wohnung, die früher 300 Euro gekostet hat, liegt heute bei 400 Euro. Ehemals günstige Wohnviertel werden so nach und nach aufgewertet und die Bewohner*innen zu Gunsten von zahlungskräftigen Gutverdienenden an den Stadtrand verdrängt. Das bedeutet faktisch, dass diese Stadt nur noch denen gehört, die sie sich leisten können. Nicht einmal 5% der öffentlich angebotenen Wohnungen sind für Niedriglohnbezieher*innen oder Erwerbslose finanzierbar. Gerade in Anbetracht der prekären Arbeitsverhältnisse können viele Menschen sich Freiburg einfach nicht leisten. Freiburger*innen geben im Durchschnitt 45% ihres Gehalts für die Miete aus und ca. 1000 Menschen sind zur Obdachlosigkeit gezwungen. In der grün regierten Stadt Freiburg werden also Häuser lieber für Mietpreisspekulationen leer als bewohnt gesehen, während Sozialwohnungen immer weiter abgebaut werden und alternative Wohnprojekte wie die Wagenburg „Sand im Getriebe“ keinen Platz mehr finden.“
Nachdem sich einige solidarische Menschen fröhlich dort versammelt hatten, wurde das Haus einen Tag später polizeilich geräumt, wobei es auch 7 kurzzeitige Festnahmen gab.
Mit etwas klassischeren sozialen Forderungen wurde am 15.05. in Nürnberg ein großes Transpi aus dem alten Arbeitsamt gehangen. Diese an sich nette Aktion als Besetzung zu bezeichnen geht wohl etwas zu weit; zumindest aber scheint das Gebäude durchaus der richtige Ort dafür zu sein…
Die „Initiative Schöner Wohnen“ schreibt:
„Wir wollen nicht 2/3 unseres Einkommens für Miete ausgeben
wir wollen nicht vereinzelt in 1 Zimmer Appartements, isoliert von einander leben
wir wollen alternative Formen des Wohnens ausprobieren
wir wollen an einander wachsen und von einander lernen
wir wollen geflüchtete Menschen eine Chance auf ein besseres Wohnen geben
wir wollen selber bestimmen wie wir leben“