23. Oktober in Jena: Prozess gegen angebliche Hausbesetzer

Am 17. Oktober 2016 wurde das Haus in der Carl-Zeiss-Straße 10 besetzt, um auf die Wohnungsnot in Jena hinzuweisen, gegen die ungerechte Eigentumsordnung in unserer Gesellschaft zu protestieren und um ein soziales Zentrum für verschiedene Bewegungen in unserer Stadt zu erkämpfen. Einen Tag später wurden die Menschen vor dem Haus von der Polizei weggedrängt und das Haus geräumt und abgeriegelt, damit es noch weitere Jahre ungenutzt und leer stehen kann. Und nun, zwei Jahre später, werden zwei Leute vor Gericht gezerrt und sollen für die Aktion abgestraft werden. Ihnen werden Hausfriedensbruch und Nötigung vorgeworfen. Nicht nur das, die Ermittlungen sind zusätzlich Sache des polizeilichen Staatsschutzes, d.h. der Abteilung, die gegen sogenannte „Politisch Motivierte Kriminalität (PMK)“ ermittelt.

Wir halten das für einen Skandal! Die ganze Häuserzeile in der Carl-Zeiss-Straße steht seit Jahren leer, während wir tagtäglich mit viel zu hohen Mieten, mit Kündigungen und Rausschmiss, und willkürlichen oder gleichgültigen Eigentümer*innen zu kämpfen haben, während wir keine angemessenen Wohnungen finden und während ein Zentrum für soziale Bewegungen seit langer Zeit als Forderung erhoben wird. Der Grund: Die Spekulations- oder Profitinteressen der Eigentümer*innen, in diesem Falle der Ernst-Abbe-Stiftung, die Häuser manchmal lieber leer stehen lassen, als sie den Menschen zur Verfügung zu stellen.

Wir lassen uns das nicht bieten und bereiten folgende Aktionen vor, zu denen wir alle herzlich einladen:
23. Oktober | 9:00 | Solidaritätskundgebung vorm Amtsgericht Jena
23. Oktober | 10:00 | Solidarische Begleitung des Prozesses im Amtsgericht Jena

Mehr Infos und Kontakt über den Hausbesetzungs-Blog: wolja.noblogs.org

Offenes Antirepressionstreffen Jena

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