Befreit den Kulturbahnhof von Tilo Hermes!

Befreit Tilo Hermes vom Kulturbahnhof!

Als Flyer zum Download: kuba.pdf

„KuBa? Och nee…“
Wer auch immer in den letzten neun Jahren eine Veranstaltung im Kulturbahnhof (KuBa) organisiert hat, kann ein Lied davon singen: Irgendwann kreuzt Tilo Hermes auf und sprengt den Abend mit willkürlicher Schikane. Bewaffnet mit seinem Schlüsselbund und der Autorität des Eigentümers dreht er Partys den Strom ab, sperrt Theatergruppen beim Proben ein oder macht seinen Mieter*innen mittels Auflagen und plötzlichen Kündigungen das Leben zur Hölle. Ganz zu schweigen von einem Haus voller Verbotsschildern, permanenten persönlichen und schriftlichen Drohungen und Überwachungskameras, die jede*n Besucher*in von Cosmic Dawn und Jazzcafé genauso aufzeichnen wie Sportler*innen bei ihren wöchentlichen Kursen in der Bahnhofshalle.

Tilo enteignen!
Tilo kann nicht unterstellt werden, seit dem Kauf des Gebäudes 2007 einzig die Schikane von Besucher­*innen und Mieter*innen zum Ziel gehabt zu haben. Wäre er nicht der Eigentümer, könnte er vielleicht auch heute noch ein kauziger Jazz-Uhu sein, der genauso seinen Raum im alten Saalbahnhof mit Leben füllen würde wie Konzertgruppen oder Werkstätten. Allerdings haben ihn die mittlerweile neun Jahre als Alleineigentümer völlig zugerichtet. Sein Kontrollzwang, seine aggressive Willkür, seine Machtspielchen à la „Teile und Herrsche“, mit denen er es bis heute fertig bringt, die Angst der noch-Mieter*innen gegen die Verzweiflung der Gekündigten auszuspielen – all das sind keine Charakterschwächen. Es sind die unweigerlichen Folgen des Privateigentums. Da er stets die Gewalt des Eigentümers mithilfe von Ordnungsamt und Polizei gegen seine Mieter*innen in Stellung zu bringen wüsste, muss er gar nicht erst vernünftig kommunizieren.

Kulturbahnhof selbst verwalten!
Auch die letzten Initiativen, die abseits kommerzieller Interessen ein bisschen Leben in den KuBa bringen und offene Räume gestalten, werden bald verschwinden. Die Suche nach Alternativobjekten und -konzepten hat ebenso begonnen wie die Frage nach tragbaren Finanzierungsmodellen. – Seid ihr wahnsinnig? Ihr habt doch alles, was ihr braucht! Und ihr könntet mit der einfachen Öffnung der Nachbartüren Richtung Tilos Katakomben noch viel mehr haben. Ihr habt sogar alle Schlüssel und ihr hättet Hunderte, wenn nicht Tausende auf eurer Seite. Wie viele sind schon gegangen? Wie viele hat das Caleidospheres in Jena vereinzelt zurückgelassen? Wie viele suchen seit Jahren erfolglos nach Orten des Lebens und Wirkens und wandern letztlich ab?
Es erscheint euch unmachbar und verrückt, einfach den Laden zu übernehmen? Es ist viel verrückter, den Laden aufgrund der Eigentümerschaft eines Einzelnen leer zu ziehen und euch mit euren bescheidenen Mitteln und Wünschen nach Raum in den marktförmigen Kampf des Stärkeren (Reicheren) zu begeben. In einer kapitalistischen Umgebung und einer dementsprechenden städtischen Kultur- und Wohnpolitik, die die totale Verwertung der Räume und Verdrängung der Menschen vollzieht, einen Raum wie den KuBa kampflos aufzugeben, werden euch die örtlichen Musiker*innen und Künstler*innen nie verzeihen! Und die Anarchist*innen sowieso nicht.
Ihr seid selber gefragt: Die Stadtpolitik wird wie immer ihre Lähmungs- und Verstummungsinstrumente vom „Beirat Soziokultur“ bis hin zum generös angebotenen „persönlichen“ Gespräch mit einem Dennis Peisker oder OB Schröter himself anzubieten wissen – um euch die völlige Alternativlosigkeit zu vermitteln („wir bleiben im Gespräch“). Für die „freie“ Wirtschaft seid ihr nur als Verwertungsmasse interessant. Und die örtlichen Anarchist*innen werden den Schuppen auch nicht für euch besetzen. Ihr könntet das eh viel besser – weil ihr schon drin seid!

KuBa besetzen – Tilo enteignen – Schöner leben in Selbstverwaltung!

Zur Anregung: www.syndikat.org Zu jüngeren Besetzungen: www.wolja.noblogs.org

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