Archiv für die Kategorie „General“

Zwölf Monate Leerstand – ein Jahr nach der Hausbesetzung der Neugasse 17

Samstag, 6. Dezember 2014

Am 06.12.2013 wurde in Jena seit sehr vielen Jahren wieder ein Haus besetzt. Diese Aktion fiel in eine Zeit, in der die anhaltende Ökonomisierung städtischen Raums durch Konflikte um die Bebauung von Eich- und Inselplatz sehr präsent waren. Anstatt sich auf das ungleiche Spiel mit Eigentümer_innen oder Amtsträger_innen einzulassen und in unfairen Verteidungskämpfen zu verharren, entschied sich ein loser Personenzusammenhang für eine direkte Raumergreifung im Stadtzentrum:
Zum Nikolaustag wurde das „Infocafe Wolja“ in der frisch besetzten Neugasse 17 eröffnet. Mit dieser Initiative wollten die Besetzer_innen ein Zeichen setzen, dass reale Auseinandersetzungen auch in Jena geführt werden können und sollen, wenn dazu der Wille besteht…
(mehr …)

Inhalt: „Der Aktivist im 21. Jahrhundert“

Dienstag, 2. Dezember 2014

Ein guter inhaltlicher Text, welcher eine Kritik am teilweise verkürzten Aktionismus übt und deswegen zu empfehlen ist, weil er nicht vom irgendwelchen Hobby- und Pseudokritier_innen in den luftleeren Raum geworfen wird, sondern von Menschen geschrieben ist, die wissen, wovon sie sprechen, weil sie sich mit realen Dingen auseinandersetzen.
Mit einer solchen Form der Kritik schaffen wir es gemeinsam weiter zu kommen. Nicht mit den endlosen und lächerlichen Kreisdrehungen der Besserwisser_innen.
Also dann… auf eine inspirierende Kritik: „Der Aktivist im 21. Jahrhundert“
(mehr …)

Nacht-Tanz-Demo in Marburg – Für ein Recht auf Stadt am 28.11.

Mittwoch, 26. November 2014

Die (T)raumklinik in Marburg ruft, unterstützt von einem breiten Bündnis, zur Nachttanzdemo gegen die Raum-Situation in der Stadt auf. Die Gruppe hatte sich nach einer Besetzung im Juli 2013 gegründet um das Thema weiter am Leben zu halten und bei der Vielschichtigkeit des Themas „Recht auf Stadt“ (soziokulturelle Räume, Situation von Geflüchteten, Mietpreise usw.) anzusetzen. Dahinter steckt eine sehr gute inhaltliche Arbeit, wie sich am Aufruf ablesen lässt.

Der Aufruft ist auch unten nachzulesen:
(mehr …)

„Ein Herz für linke Terrornester“ [Demo Berlin]

Freitag, 21. November 2014

Demo am 28.11., 17 Uhr Oderbergstraße/Kastanienallee

Die beiden langjährigen Hausprojekte „Brunnenstraße 6/7“ und „Linie206“ in Berlin rufen zum Widerstand gegen die staatliche Repression und hetzerischer Meinungsmache ihnen gegenüber auf. Wenngleich solche Hausprojekte, wie die Einwohner_innen schreiben, lediglich einen Teil linksradikaler Kultur und Lebensräume bilden, sind sie eben dennoch auch ein entscheidender Teil von diesen. Mit allen Widersprüchen, Streitereien, gelegentlichen Rückzugstendenzen von Aktivist_innen in Hausprojekte oder auch dem teilweisen Scheitern der heren Ansprüche, mit welchen solche aufgezogen werdne, bleibt dennoch festzustellen, dass die linke Szene ohne Hausprojekte und der Hausbesetzungsbewegung heute eine ganz andere wäre.
Hausprojekte in ihren verschiedenen Formen sind allerdings nicht nur ein Rückzugsort und eine Ausgangsbasis für Linke selbst. Stattdessen ist ihre Existenz auch ein Zeichen für den Widerstand gegen horrende Mietsteigerungen, räumliche Isolierung und Ausgrenzung von Menschen sowie den städteplanerischen Geschäften auf dem Rücken von Mietabhängigen.

l206

Hier gespiegelt ist der vollständige Aufruf der Brunnen 6/7 und der Linie206:
(mehr …)

„Analyse zum explodierenden Jenaer Immobilienmarkt“

Sonntag, 16. November 2014

Es muss darum gehen, keine Miete mehr zu zahlen. Nicht, weil wir alle Eigentümer_innen werden sollten, sondern, weil das Eigentum abgeschafft werden muss!
– Hinter dieser vernünftigen Forderung steht nicht die unsinnig Annahme, alle müssten miteinander „die Zahnbürsten“ etc. teilen. Vielmehr geht es um eine rationale Verteilung gemeinsam produzierter Güter, wie sie im kapitalistischen Herrschaftssystem unmöglich ist.
Radikale Aktionsformen dienen nicht zuerst dazu, gemäßigten Forderungen nach „bezahlbaren Mieten“ Nachdruck zu verleihen. Vielmehr beeinhalten sie selbst die Vorstellung einer ganz anderen Gesellschaft, in welcher Tätigkeiten wie Miete zahlen ein komischer Witz über die Vergangenheit ist. Darum aber ist es umso erforderlicher, die komplizierten Verhältnisse zu verstehen und auf sie Antworten zu finden. Selbstverständlich wären niedrigere Mieten dabei hilfreich, weil sie den Menschen mehr Leben und Luft zum Atmen lassen.
Schön, dass sich offenbar auch teilweise die Bürger_innen anfangen mit diesem klassischen Thema zu beschäftigen. Schade, dass es ihnen selten gelingt sich gegen ihre Ausbeutung zur Wehr zu setzen und beispielsweise mal einen Monat lang kollektiv die Miete zu verweigern, den Eigentümern und Wohnungs“genossenschaften“ auf den Wecker zu gehen oder sich für die Ausweitung gemeinschaftlich und kostenlos nutzbarer Orte einzusetzen. Was nicht ist kann ja noch werden. Vielleicht ist eine „Analyse zum explodierenden Jenaer Immobilienmarkt“ dafür ein Anfang: von: http://www.jenapolis.de/2014/11/16/gewinner-und-verlierer-am-explodierenden-jenaer-immobilienmarkt/

(mehr …)

Podiumsdiskussion am 13.11.: Kontroversen zum Solgan „Recht auf Stadt“

Dienstag, 11. November 2014

Am Donnerstag 19 Uhr veranstaltet die linke Gruppe JURI eine Podiumsdiskussion im Universitätsgebäude Carl-Zeiss-Str. 3, Hörsaal 7.
(mehr …)

„Schöner Wohnen im falschen Leben“?

Dienstag, 4. November 2014

„Schöner Wohnen im falschen Leben«?
Oder: Warum Kapitalismuskritik dem alten Arbeiterviertel gut stehen würde

Ein sehr guter Beitrag aus der Zeitung des Freien Senderkombinat Hamburg (FSK). Bei welchem es sich auch sonst unbedingt mal reinzuhören lohnt. Klar, Hamburg ist nicht Jena und das Gängeviertel nicht das besetzte Haus, mit welchem wir noch nicht als kreative Klasse unsere Stadt aufwerten. Dennoch sind im Artikel einige grundlegende Prozesse in der Stadtentwicklung und ihre Verknüpfung mit der kapitalistischen Logik beschrieben.
von: http://www.fsk-hh.org/files/tm1014.pdf

»Die ganze Städteplanung ist nur ein Betätigungsfeld für die Publicity und Propaganda einer Gesellschaft, d.h. die Organisation der Teilnahme an einer Sache, an der man unmöglich teilnehmen kann.« [1] Wie so viele war ich von der Besetzung des Gängeviertels sehr beeindruckt, zugleich entstand bei mir eine große Neugier: Inwieweit kann ein widerständiges Projekt wie dieses ein Störfaktor für das »Unternehmen Hamburg« sein, statt zu einem weiteren »Leuchtturm« oder flagship – wie die Elbphilharmonie oder die Hafencity – zu verkommen, das nur dazu dient, die Attraktivität Hamburgs im Standortwettbewerb gegenüber anderen Städten zu steigern?
(mehr …)

Eindrücke von der Recht-auf-Stadt Nachttanzdemo am 30.10.

Samstag, 1. November 2014

Auch wenn der folgende Beitrag eher einige problematische Aspekte der Demo beleuchtet, befindet er sich durchaus im Zwiespalt. Denn selbstverständlich ist es auch mal „nett“ als Bürgerschreck durch die Straßen zu raven. Trotz, nein wegen!, aller Kritik geht es hier um die Strukturierung und Weiterentwicklung politischer Handlungen und Inhalte aus einer linksradikalen Perspektive, ohne, dass dies eine ausführliche Auswertung darstellt.

Zwischen 400 und 600 Menschen – so genau lässt sich das aufgrund des Abspring- und Mitnehmeffekts der Partydemo nicht sagen – an der Nachttanzdemo von der „Initiative Recht auf Stadt“ teil. Das Funktionieren dieser Veranstaltung sowie ihre Wirkung müssen unbedingt hinterfragt werden, wenngleich sie sich inhaltlich im Vergleich zum Vorjahr gebessert hat und die Teilnehmenden trotz ihres überaus ausgelassenen Zustandes überraschenderweise den Redebeiträgen Raum gaben. Unter anderem gab es Zwischenkundgebungen vor den beiden ehemals besetzten Häusern Carl-Zeiss-Straße 11 und in der Neugasse 17.
(mehr …)

Aufruf zur Nachttanzdemo für das Recht auf Stadt – 30.10.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Recht-auf-Stadt

Im folgenden der Aufruf der Initiative „Recht auf Stadt Jena“, auch nachzulesen auf: http://rechtaufstadtjena.noblogs.org/aufruf/

Startpunkt ist 18 Uhr am Inselplatz. Losgegangen wird 19:30 Uhr.

Was wir sehen?
Wenn wir Jena betrachten, sehen wir eine Stadt, die sich nicht für die Menschen entwickelt, die in ihr leben. Wir sehen steigende Mieten, die Privatisierung öffentlicher Räume und die Verdrängung aller Menschen, die kulturell, ökonomisch und politisch nicht in das Konzept der schicken Stadt passen. All das zu sehen, verwundert, empört, verzweifelt uns nicht. (mehr …)

Veranstaltungshinweis: Film „Mietrebellen – gegen den Ausverkauf der Stadt“

Freitag, 24. Oktober 2014

Eine Filmvorführung am Mo., den 27.10. im Unigebäude am Abbeplatz, Carl-Zeiss-Straße 3, Hörsaal 2

[Text vom Flyer abgetippt]:
„Wie können wir mit der Wohnungssituation in Jena umgehen? Was sind alternative Formen, Räume und Leerstand zu nutzen und wie können sie umgesetzt werden? Die Doku über Berlin kann als Inspiration und Diskussionsgrundlage für Interessierte wirken. Anwesend werden mehrere Initiativen sein, u.A. eine der Recht auf Stadt-Initiativen Jena und Sebastian Schipper, Aktivist und Stadtforscher, Weimar-Frankfurt:
(mehr …)