wolja

Im Zuge einer Nachttanzdemo mit 1000 Teilnehmenden in Heidelberg wurde eine Hausbesetzung durchgeführt. Eine massive Polizeipräsenz verhinderte eine längere Nutzung des Objektes. In Hannover kam es zu einer Hausbesetzung mit der Forderung nach der Kollektivierung von Wohnraum und als Protest gegen die gigantisch steigenden Mietpreise und Zwangsräumungen. Die Gruppe RhizomiA hat in Leipzig einen Wagenplatz besetzt, welcher nach geltendem Recht der Deutschen Bahn gehört.
All dies geschah am Samstag, den 18.10.2014.

wolja lässt grüßen!

Aus der Jenaer Geschichte der Kämpfe um selbstverwaltete Räume ist uns erst kürzlich bekannt geworden, das damals, das heißt vor mittlerweile 13 Jahren, das Haus am Steiger 1 besetzt worden ist. Das Gebäude war in der DDR ein Gefängnis in welchem unter anderem der Oppositionelle Matthias Domaschk eingesessen hatte, welcher unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen war. Bezeichnenderweise wurde es nach der Wende zunächst als Polizeiinspektion genutzt. Inzwischen ist das Haus ein Studentenwohnheim.
Der Ablauf der Besetzung, der anschließenden Ereignisse und ein Flugblatt von der Aktion sind der Zeitung „the FUTURE is unwritten“ entnommen und hier erneut veröffentlicht:
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Derzeit, vom 9.-29. Oktober, findet in Berlin eine „stadtpolitische Aktionsphase“ statt, welche darauf abzielt, dass Thema „Recht auf Stadt“ wieder stärker in den Vordergrund zu rücken und auszuweiten. Dazu haben sich mehrere lokale Initiativen zusammengefunden und von Infoveranstaltungen, über Kiezspaziergänge, Kundgebungen und Diskussionen finden verschiedene Aktivitäten statt. Besonders interessant ist der Versuch der Vernetzung verschiedener Themenstränge beziehungsweise einzelner politischer Kämpfe, wie die Proteste gegen den Ausbau der A100, die Auseinandersetzungen der Refugees, zu hohe Mietpreise und die Kampagne gegen Zwangsräumungen, Stadtgarten-Initiativen und sogenannter linker „Freiräume“.
weitere Infos unter: http://wirbleibenalle.org/

In den nächsten zwei Wochen wird es zum ersten Mal in Jena die Alternativen Orientierungstage an der Uni geben. Zahlreiche linke Veranstaltungen beschäftigen sich auch mit der Frage, wie wir in dieser Stadt miteinander leben wollen und sie zurückerobern können. Die Frage der Verwertung von Menschen in der und durch die Uni ist eng mit dem Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten an einem Ort verbunden.
Weiteres: http://stillnotlovinfriedolin.blogsport.de/

Letzten Dienstag, am 30.09. besetzte eine Gruppe von Aktivist_innen aus einer Demo heraus das Haus Brinkstraße 16/17 in der Greifswalder Innenstadt. Mit einer längerfristig angelegten Kampagne, guter Organisation und großer Sympathie bei den Anwohner_innen konnten die Themen um Wohnraum und Stadtentwicklung in eine breite Öffentlichkeit getragen und von den Behörden nicht kriminalisiert werden. Die Besetzung ist Ausdruck einer guten politischen Arbeit und der Forderung nach sozialer Wohnraumpolitik. Demnächst soll in dem Gebäude ein Stadtteilzentrum eröffnet werden.
Alles Weitere auf: http://brinkewg.blogsport.de/
sowie hier ein knapper Zeitungsartikel des Nordkurier
Alles in allem eine richtig feine Sache. Deswegen: Solidarität mit der Brinke-WG und maximale Erfolge in jeglicher Hinsicht!

In der undogmatisch-linken Zeitschrift aus Erfurt, der lirabelle, erschien kürzlich ein Artikel in Reflexion auf die letzte Hausbesetzung. Es wird darin der Versuch gemacht die Hausbesetzungen aus einer bestimmten Perspektive anzuschauen, theoretisch zu reflektieren, sowie über die Vorgänge zu informieren.
Zum Artikel geht es hier: „THIS is Propaganda – Yeah, Yeah, Yeah!“*

In der vorherigen Ausgabe wurde zudem die Besetzung in der Neugasse im Dezember letzten Jahres aufgearbeitet und dargestellt, zu finden unter: „Darstellung und Interpretation der Hausbesetzung am 06.12.2013 in der Neugasse 17 in Jena“
Inzwischen schon wieder lange her und veraltet sei auch auf einen Artikel hingewiesen, welcher „Das Elend der Jenaer Freiraumbewegung“ beleuchtet und schon vor der ersten Hausbesetzung erschienen war.
Zur Erweiterung der Debatte um sogenannte „Freiräume“ wurden auch „Thesen zum Stützpunkt“ dargelegt und die „Hausbesetzung“ in Ilmenau ausgewertet.

Am Samstag, den 27.09. haben Aktivist_innen aus einer großen Demo heraus das Gebäude an der Piazza Tito Lucrezio Caro 1/3 besetzt und zum ZAM 4.0 erklärt (Centro Sociale ‚Zona Autonomia Milano‘). Eigentümer ist das öffentliche Nahverkehrsunternehmen ATM, welches dafür offenbar keine Verwendung hat. Vor der Besetzung wurde eine Modenschau veranstaltet, um auf ironische Weise gegen die Gentrifizierung der Stadt zu protestieren und die Forderung nach einem sozialen, kulturellen und politischen Zentrum in diesen Zusammenhang zu stellen.

Ein Video findet sich hier.
Weitere Informationen bzw. weiterführende Links auf linksunten.indymedia.org

Besetzungen in Mode bringen!

Am 27. August hatte es in der Breite Straße 114 in Hamburg eine Hausbesetzung parallel zu den stattfindenden squatting days gegeben. Fünf Menschen wurden dabei in Gewahrsam genommen – Jakob sitzt bis jetzt in Untersuchungshaft. Die Repressionsorgane reagierten zudem mit mehreren Hausdurchsuchungen und verzögerten und behinderten das Verfahren.
Wie diese konkrete Besetzung zu bewerten ist und ob es daran auch Kritik gibt, ist zu besprechen. Widerstand gegen Leerstand, Gentrifizierung und kapitalistische Stadtplanung insgesamt sind jedoch notwendig. Deswegen gilt es solidarisch mit den Betroffenen zu sein – hier wie überall!

http://breitesoli.noblogs.org/

Vom 17.-19. Oktober wird in Heidelberg der ‚Recht auf Stadt‘-Kongress stattfinden. Selbstorganisiert und aktivistisch wird dies Gelegenheit sein sich mit Wohnprojekten, Racial Profiling, steigenden Strompreisen und feministischen Perspektiven auf Stadt zu beschäftigen. Weiterhin wird es eine Nachttanzdemo und sicherlich auch viel Gelegenheit geben, mit Interessierten ins Gespräch zu kommen…
http://rechtaufstadt2014.wordpress.com/

Letzten Donnerstagabend, am 11.09., haben 120 Refugees und Unterstützer*innen die Berliner Thomaskirche am Mariannenplatz besetzt. Die Geflüchteten protestieren damit gegen ihre drohende Abschiebung und die perverse und zynische Abschiebungspraxis in Deutschland. Bericht des Berliner Tagesspiegels

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„Gestern Abend wurde das seit Jahren leerstehende Haus in der Marienstraße 41 erneut besetzt. Die Polizei ging auch gestern wie schon bei der ersten Besetzung am 30. August wieder ohne Ankündigung mit Gewalt gegen friedliche Unterstützer*Innen vor. Eine Pressemitteilung der Polizei macht deutlich, das die Phantasie der Ordnungshüter*Innen wohl keine Grenzen kennt. Heute wird es um 16:00 Uhr (Schusterplatz, Wuppertal) eine Demonstration gegen die erneute Räumung und Polizeigewalt geben“.

Hier der vollständige Bericht, sowie weitere Berichte und Hintergründe über Bestrebungen zu Raumaneignung und Protest gegen Leerstand in Wuppertal.